Die Königsscheibe

Anfangs wurde mit großkalibrigen Bleikugeln auf eine eiserne Ringscheibe geschossen. Zum Königsschießen kam eine hölzerne Scheibe mit den zwanzig Ringen vor die Eisenscheibe. Die Einschlaglöcher markierte man mit kleinen Holzpflöcken. Bei guter Trefferfolge konnt die Mitte der Königsscheibe ganz zerfetzt werden, so hinterfütterte man die Platte vorsorglich. Später schoß man nicht mehr direkt auf die Königsscheibe, sondern übertrug das Schießergebnis sorgfältig mit einem Bohrer auf die Holzplatte, wodurch die Königsscheibe geschont wurde. Dieses Verfahren konnte auch  beim Luftgewehrschießen angewandt werden. Noch die Königsscheibe von 1951 zeigte eine Fülle von kleinen Holzpflöcken. Später verzichtete man ganz auf die Treffermarkierung, die Königsscheibe blieb ein Symbol und unbeschädigt.

Damit war si nun so recht frei zur künstlereischen Gestaltung. In der Regel zeigen Scheiben jetzt Jagdmotive.

Die ersten Scheiben ab 1901 stellte der Tischler Hustedt her, später der Tischler Suhr, beide in Tuschendorf.

Ab 1951 wechselten sich Suhr und der Loger Tischler Thiesfeld ab. Für Suhr malte Reinhold Wandke die Motive, für Thiesfeld Ernst Warmbrunn, beide wohnen in Hustedt.

Heute muss Ernst Warmbrunn jährlich dreifach für den Schützenverein Loge-Tuschendorf malen, außer der großen Königsscheibe auch die Scheiben für die Kungschützen und für die Kinder.